Es gibt zahlreiche Theorien zum Thema „Trinken“ und gerade im Sommer
ist es besonders wichtig, sich diese in Erinnerung zu rufen. Denn
auch, wenn das Wetter gerade vielerorts noch eine Ehrenrunde im April
dreht, ist es nicht zu bestreiten. Die ersten heißen Tage liegen
hinter uns – der Sommer ist da.
Und nicht nur, wenn die Klimaanlage im Büro wieder einmal kaputt ist
(da können ein paar unserer Kollegen ein Lied von singen), ist es
wichtig, für einen ausgeglichenen Flüssigkeitenhaushalt des Körpers zu
sorgen, um gesund und fit durch die heiße Jahreszeit zu kommen.
Wie viel Flüssigkeit ist also nun für meinen Körper gut und ausreichend?
Eine Faustformel besagt: Jeder Mensch braucht etwa 30 bis 40
Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Eine ebenso sehr
interessante Rechnung, die wir im Onlinemagazin der Elle Zeitschrift
gefunden haben, schlägt eine andere Formel vor: Rechnen Sie Ihr
Gewicht von Kilogramm in Pfund um. Ein Pfund entspricht 0,5 Kilo –
rechnen Sie Ihr Gewicht also mal zwei. Teilen Sie das Ergebnis dann
durch 2,2. Jetzt multiplizieren Sie diese Zahl wie folgt: Sind Sie
unter 30 Jahre, dann ist der Wert, mit dem Sie multiplizieren, 40.
Sind Sie zwischen 30 und 55 Jahre, dann ist der Wert, 35. Sind Sie
älter als 55, dann nehmen Sie 30 zum Multiplizieren. Teilen Sie diese
Summe durch 28,3. Das Ergebnis multiplizieren Sie nun mit 0,03 Liter
(also einer amerikanischen Unze). So erhalten Sie Ihren ganz
persönlichen täglich benötigten Wasser-Wert in Litern.
Ganz schön kompliziert. Nicht zuletzt, da es sich hierbei lediglich
um zwei beispielhafte Rechnungen, von einer Vielzahl an Möglichkeiten, handelt.
Fakt ist, dass der menschliche Körper ungefähr zur Hälfte aus Wasser
besteht und ein Erwachsener ohne größere Anstrengung, täglich über den
Schweiß, die Verdauung, die Atmung und den Urin rund 2,5 Liter Wasser
„verliert“. Diesen Verlust gilt es auszugleichen und dabei natürlich
auch die täglichen Anstrengungen, Sportkurse und die Temperaturen zu berücksichtigen.
Ca. 900 kcal Flüssigkeit – je nachdem, was wir zu uns nehmen -
erhalten wir aus unserer Nahrung. Die übrigen mindestens 1,5 Liter
(nochmal zur Erinnerung: an einem Tag ohne größere Anstrengungen)
dürfen und sollen über Flüssigkeit getrunken werden.
Die besten Durstlöscher sind:
- Leitungswasser, Mineral-, Quell- und Tafelwasser.
Leitungswasser kann in Deutschland ohne Bedenken getrunken werden, da
es gesetzlich festgelegte, analytisch kontrollierbare Anforderungen
erfüllen muss. Wer gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Bleirohre
befürchtet, kann Wasserproben durch das zuständige Wasserwerk
durchführen lassen.
- Ungezuckerte Früchte- und Kräutertees
- Gemüse- und Obstsäfte. Nebenbei liefern diese noch
wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Obstsäfte enthalten von Natur aus
aber auch viel Zucker. Deshalb ist es gut, sie mit Wasser zu
verdünnen. Saft und Mineralwasser sollten im Verhältnis 1:3 bis 1:4
gemischt werden.

Was gibt es sonst noch zu beachten?
1. Mythos: Man sollte kalte Flüssigkeit trinken, um abzukühlen
Klingt gerade bei heißen Temperaturen erst einmal verlockend,
doch das kalte Getränk lässt den Körper „erschaudern“. So wirkt es im
ersten Moment erfrischend, je weiter die Temperatur des Getränkes aber
von der Körpertemperatur entfernt ist, desto mehr Stress hat der
Magen, den Ausgleich wieder herzustellen. Die Empfehlung ist daher,
keine eiskalten Getränke zu sich zu nehmen. Optimal ist sogar eine
Gemüsebrühe oder Wasser mit einem höherem Natrium-Anteil. Wer darauf
so gar keine Lust hat, der sollte sich frei fühlen, dass zu trinken
wonach ihm gerade ist.
Unsere Kollegin schwört zum Beispiel auf Wasser mit tiefgefrorenen
Himbeeren. Sehr lecker – da trinkt man automatisch mehr.
2. Mythos: Wenn das Durstgefühl eintritt, ist es eigentlich zu spät
Unser Körper „spricht“ mit uns. Wenn sich also ein Durstgefühl
einstellt, ist das bereits ein Zeichen des Flüssigkeitsmangels. Der
Körper fordert uns damit auf, etwas zu trinken. Spätestens dann ist es
höchste Zeit den Flüssigkeitsmangel auszugleichen, um Defizite, wie
Kopfschmerzen, einen trockenen Mund, Herzkreislauf-Probleme und
ähnliches zu meiden.
3. Mythos: An der Farbe des Urins kann man erkennen, ob man
genug getrunken hat
In der Tat, kann die Farbe des Urins einen Anhaltspunkt dafür
geben, wie es um den eigenen Wasserhaushalt steht. Ist der Urin
dunkelgelb, deutet das darauf hin, dass man ruhig mal wieder zur
Wasserflasche greifen sollte. Ganz hellgelber Urin hingegen, hat die
gegenteilige Aussage und weist darauf hin, zu viel getrunken zu haben.
Ideal ist klarer, hellgelber Urin.
4. Mythos: Wer nicht so viel trinken kann, der kann auch auf
Obst zurückgreifen
Richtig. Wasserreiche Lebensmittel, wie Obst und Gemüse helfen
Trinkmuffeln, ihren Flüssigkeitshaushalt aufzupolieren. Der hohe
Wasseranteil erfrischt und liefert ganz nebenbei viel Flüssigkeit.
Besonders wasserreich sind Melonen, Orangen, Nektarinen, Ananas und
Erdbeere sowie Gurke, Tomate und Zucchini.
Quelle: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/wasser/